Aufgaben und Ziele

Der Bundesverband Suchthilfe e. V. ist in allen Regionen Deutschlands aktiv. Er vertritt die Interessen die Suchthilfe durch die Zusammenarbeit mit anderen Fach- und Dachorganisationen, mit der Politik und den unterschiedlichen Leistungsträgern. Die Vereinsform unterstreicht, dass die Mitgliedseinrichtungen in hohem Maße Einfluss auf die Tätigkeit des Verbandes nehmen. Vielzahl und Vielfalt der Mitgliedseinrichtungen zeichnen die besondere Qualität des Verbandes aus.

Mitglieder

Über seine Mitgliedseinrichtungen umfasst der bus. Angebote der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention bezogen auf den problematischen oder abhängigen Konsum von Alkohol, illegalen Drogen oder/und Medikamenten und auf Verhaltenssüchte wie pathologisches Glücksspielen, Internetnutzungsstörungen und Essstörungen. Auch Angebote zur Unterstützung von Angehörigen sind enthalten. Die Mitgliedseinrichtungen stehen in frei-gemeinnütziger, öffentlich-rechtlicher oder privater Trägerschaft und sind in das therapeutische Verbundsystem der freien und öffentlichen Wohlfahrt integriert. Folgende Einrichtungen sind über ihre Träger Mitglied im bus.:

  • Einrichtungen der akutmedizinischen Versorgung Abhängigkeitskranker (körperliche Entgiftung und qualifizierte Entzugsbehandlung)
  • Psychiatrische Krankenhäuser mit Abteilungen und Stationen für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen
  • Fachkliniken zur stationären medizinischen Rehabilitation für den Indikationsbereich Abhängigkeitserkrankungen (Entwöhnung)
  • Einrichtungen der ganztägig ambulanten medizinischen Rehabilitation für den Indikationsbereich Abhängigkeitserkrankungen (Entwöhnung)
  • Ambulante Einrichtungen zur Durchführung der Ambulanten Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen (ARS)
  • Adaptionseinrichtungen für die Durchführung der zweiten Phase der medizinischen Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen
  • Einrichtungen zur sozialen Teilhabe Abhängigkeitskranker (stationäre Eingliederungshilfe in besonderen Wohnformen, Ambulant Betreutes Wohnen)
  • Suchtberatungsstellen (Kommunale ambulante Grundversorgung)

Arbeitsschwerpunkte

Der bus. ist als eingetragener Verein organisiert. Der Sitz des Vereins ist Kassel, hier befindet sich auch die Geschäftsstelle. Der Verband ist finanziell unabhängig, seine Arbeit wird aus den Beiträgen der Mitglieder finanziert und umfasst folgende Schwerpunkte:

Interessenvertretung

Der bus. ist als Fachverband bundesweit aktiv. Er vertritt die Interessen seiner Mitgliedseinrichtungen der stationären, ganztägig ambulanten und ambulanten Suchthilfe gegenüber der Politik auf der Landesebene und der Bundesebene (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesministerium für Gesundheit), gegenüber Leistungs- und Kostenträgern (Deutsche Rentenversicherung, Gesetzliche Krankenversicherung) sowie sonstigen Körperschaften und Organisationen.

Der bus. vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch:

  • Verhandlungen mit den jeweiligen Entscheidungsträgern sowie durch die Mitwirkung in entsprechenden Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Gremien
  • Stellungnahmen zu Rahmenempfehlungen und Gesetzesentwürfen, insbesondere im SGB V und SGB VI – oft in Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden – sowie die Beauftragung von Gutachten bei Grundsatzfragen
  • die Formulierung von Positionspapieren zu fachspezifischen Themen
  • die Zusammenarbeit mit anderen Fach- und Dachorganisationen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Unterstützung bei der Vermittlung von geeigneten Therapieplätzen durch die Mitglieder-Datenbank therapieplaetze.de

Netzwerkarbeit

Der bus. arbeitet in zahlreichen Gremien der Suchthilfe, der medizinischen Rehabilitation und des Gesundheitswesens mit. Er ist mit einer Vielzahl der Fachgesellschaften, Verbände und weiteren Institutionen, die auf dem Gebiet der Versorgung Abhängigkeitskranker tätig sind, gut vernetzt. Als Mitglied in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wirkt der bus. intensiv im DHS-Vorstand und verschiedenen Fachausschüssen mit. Außerdem ist er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Medizinische Rehabilitation (AG MedReha), die die Interessen der Leistungserbringer in der medizinischen Rehabilitation insgesamt vertritt, und im Fachverband Medienabhängigkeit e. V. Der bus. ist auch an wissenschaftlichen Projekten beteiligt. In diesem Zusammenhang arbeitet er eng mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Einrichtungen zusammen.

Information und Erfahrungsaustausch

Der bus. ist ein Forum zur Kommunikation:

  • Er informiert seine Mitglieder über neue Entwicklungen im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen aus der Gesundheits- und Sozialpolitik, der Rechtsprechung sowie der Wissenschaft. Entsprechende Dokumente stellt er im Mitgliederbereich der Homepage zur Verfügung.
  • Er fördert und koordiniert den fachlichen Erfahrungsaustausch der Mitgliedseinrichtungen auf Bundesebene (Qualitätszirkel, Workshops) und Länderebene (regionale Arbeitskreise).
  • Er veranstaltet regelmäßig Tagungen, Fachtage und Workshops zu fachspezifischen Themen in verschiedenen Formaten, z. B. die Wissenschaftliche Jahrestagung im Frühjahr und die Management-Tagung im Herbst.

Service für Mitglieder

Der bus. steht seinen Mitgliedseinrichtungen als Anlaufstelle für Fragen zu fachlichen (therapeutisch und konzeptionell), organisatorischen bzw. administrativen sowie versorgungspolitischen und rechtlichen Aspekten zur Verfügung.

KONTUREN online

Auf www.konturen.de veröffentlicht der bus. seit Januar 2015 das Online-Magazin „KONTUREN online. Fachportal zu Sucht und sozialen Fragen“. Mitherausgeber sind der Deutsche Orden Suchthilfe, die DGD Fachklinik Haus Immanuel und die Deutsche Gesellschaft für Weiterbildung in der Suchttherapie gGmbH (DGWS). KONTUREN online informiert in Fachartikeln und Kurzmeldungen kostenlos über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Suchttherapie, Suchtforschung, Beratung, Prävention, Medizin, Management, Leistungsrecht und Sozialpolitik. Außerdem stellt KONTUREN online neue Fachliteratur vor und bietet einen Terminkalender sowie eine Stellenbörse.

deQus – Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e. V.

Der bus. hat sich bereits Ende der 1990er Jahre, noch bevor die entsprechenden gesetzlichen Anforderungen formuliert wurden, mit der Entwicklung und Implementierung spezifischer Qualitätsmanagement-Systeme in der Suchtbehandlung beschäftigt. Daraus ist die Initiative der deQus (Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e. V.) entstanden, die seit 2001 über 100 Mitgliedseinrichtungen bei der Einführung und Zertifizierung von QM unterstützt hat.

DGWS – Deutsche Gesellschaft für Weiterbildung in der Suchttherapie gGmbH

Zum 1. November 2021 hat der bus. die Weiterbildung zur / zum Suchttherapeut:in vom Gesamtverband für Suchthilfe e. V. (GVS) – Fachverband der Diakonie Deutschland übernommen. Als Träger der etablierten DRV- und GKV-anerkannten Weiterbildung wurde die Deutsche Gesellschaft für Weiterbildung in der Suchttherapie gGmbH (DGWS) mit dem bus. als alleinigem Gesellschafter gegründet. Die DGWS bietet die Weiterbildung zur / zum Suchttherapeut:in in drei verschiedenen Fachichtungen an: psychoanalytisch, verhaltenstherapeutisch und systemisch. Außerdem werden Kurse für die „Qualifizierte MPU-Vorbereitung in der Suchthilfe“ angeboten. Der bus. ist damit aktiv an einer qualitativ hochwertigen Ausbildung von Fachkräften für die Suchthilfe beteiligt.